Karpfenköder

Im Grunde genommen ist es doch ganz einfach. Ein guter Köder fängt Fische.
Einen Wunderköder mit dem man selbst dann Fische fängt , obwohl man am total falschen Platz sitzt oder der Köder schlecht präsentiert ist, den gibt es nun mal nicht.

1Es ist zwar gut , wenn man sich über seine Angelei Gedanken macht , jedoch zerbrechen sich meiner Meinung nach immer noch zu viele Angler bei der Köderwahl unnötigerweise den Kopf. Das Auffinden der Fische und die richtige Präsentation des Köders sind meiner Meinung nach DIE Dinge, auf die ein Karpfenangler sein Hauptaugenmerk richten sollte.
Immer wieder werden in der Werbung irgendwelche Produkte als neue Wunderwaffen angepriesen. Tatsache ist, daß viele der Produkte sicher auch gut fangen, ob sie jedoch aus einem schlechten Angler einen erfolgreichen machen, mag ich zu bezweifeln , um es mal milde zu formulieren.
Heutzutage gibt es genug Firmen, die lange genug im Geschäft sind und daher auch wissen, was in bezug auf Köderzutaten gut und was schlecht ist. angeln

Markenbewußte Karpfen gibt es nicht und insofern spielt es doch keine Rolle ob Ihr Köder bzw. die Zutaten nun von Dynamite, Pelzer, Hutchinson oder von wem auch immer hergestellt werden.
Wichtig ist schlicht und einfach, daß er Fische fängt.
Wenn sie mit, einem Köder regelmäßig Fische fangen werden sie schon bald Vertrauen in ihn entwickeln und wenn sie Vertrauen in ihren Köder haben, dann können sich auf die wirklich wichtigen Dinge beim Angeln nämlich das Beobachten , bzw. das Auffinden der Fische konzentrieren.

2Leider gibt es auch heute noch ein paar Köder auf dem Markt, die qualitativ schlecht sind daher nichts taugen.
Jeder Angler wird jedoch relativ schnell herausfinden , ob der gewählte Köder für die Fische interessant ist oder nicht, insofern ist das kein wirkiches Problem.
Meiner Meinung nach können die Köder, die fängig sind in zwei Gruppen unterteilt werden.
Die erste, das wären die Köder, mit denen man zunächst Fische fängt , die Bisse aber dann relativ schnell nachlassen, weil der Köder für den Karpfen auf Dauer vom Nährwert uninteressant ist. Dies sind sogenannte attractor baits.
Das heißt solche Köder, die in erster Linie auf einem starken und guten Geruch beruhen, vom Mix her aber dem Karpfen wenig bieten.
Solche Köder machen durchaus Sinn, vor allem bei Kurzansitzen ist es doch im Prinzip egal, ob der Köder nun einen sehr hohen oder nur einen durchschnittlichen Nährwert hat, denn bis der Fisch festgestellt hat, ob der Köder nun sehr nahrhaft war oder nicht , ist der Angler meist schon wieder auf dem Heimweg.
Daß Köder die dem Karpfen nicht bekommen nicht zum Einsatz kommen sollten, versteht sich an dieser Stelle hoffentlich von selbst.

Die zweite Gruppe wären die sogenannten long term baits , also Köder, die auch langfristig an einem Gewässer Fische fangen. Solche Köder kommen vor allem bei Futterkampagnen zum Einsatz. Diese Ködervariante basiert auf einem ausgewogenen qualitativ hochwertigen Mix mit einem guten Geschmack; kurz gesagt ein Köder an dem der Karpfen vor allem im Rahmen einer längeren Futterkampagne zunehmend Gefallen findet.
Die Köder die der ersten Kategorie zugeordnet werden können , würde ich persönlich nicht für eine längere Futterkampagne einsetzen.
Je länger man einen Platz füttern bzw. beangeln möchte , desto wichtiger scheint mir die Qualität des Boilie Mixes.
Die erste Kategorie von Ködern basiert hauptsächlich auf einem guten Flavour, doch allein von einem guten Duft werden die Karpfen nicht satt und das werden die Fische bei einer Futterkampagne mit dieser Art von Ködern schnell feststellen.

Da ich meist an Gewässern fische , die einfach zu weit von meinem Wohnort liegen, um vorher anzufüttern , habe ich mein Futter dieser Situation angepaßt.
Wenn ich beispielsweise an einen der bekannten französischen Seen fahre oder aber auch an den Rhein, setzt sich mein Futter wie folgt zusammen :
Zum füttern nehme ich wenige ganze Boilies, kleingehackte Boilies , Miniboilies,
Monster Crab Pellets, Formula Magic Particle Pellets und Tigernüsse.

3An zwei Ruten fische ich dann meist mit Tigernüssen, an den anderen beiden mit Boilies.
(Vier Ruten natürlich nur in Frankreich; am Rhein sind es demenstprechend zwei)
Boiliemäßig sind meine momentanen Favoriten folgende drei Köder :
Der MC Mix mit Strawberry Oil ,
der Hit `N`Run Mix mit Ester Fruit und Autumn Harvest Flavour
und der Liver / Superfish Mix mit Monster Crab flavour.
Während der vergangen zwei Jahre habe ich ausschließlich mit diesen drei Ködern gefischt.
Sie fangen gut , ich habe Vertrauen in sie , was will ich also mehr .
Weiter herum experimentieren – wozu ?
Jetzt wo es die drei Köder auch fertig gerollt zu kaufen gibt , muß man sie nicht mal mehr selber rollen und hat trotzdem einen Köder, der mindestens genauso gut wie ein selbstgerollter fängt.
Zerbrechen sie sich also bei der Köderwahl nicht den Kopf .
Verwenden sie den Köder in den sie persönlich Vertrauen haben.
Ich verwende eben momentan die oben erwähnten Boilies, jemand anderes verwendet widerum andere ; Hauptsache ist doch der Köder fängt ; ganz einfach !

Doch zurück zu meinem Futter für eine Session in Frankreich (oder auch am Rhein)
Auf den ersten Blick scheint meine Futterzusammensetzung sicher ganz gewöhnlich zu sein. Nun sie ist es auch ; ich möchte Ihnen jedoch erklären, weshalb ich mich gerade für diese Futtermischung entschieden habe. Mein Futter ist in verschiedene Stufen aufgeteilt.
Sobald ich eine Rute abgelegt habe , füttere ich meist zwei bis drei Hände voll des Futters an.
Es kann natürlich auch mal vorkommen , daß es etwas mehr ist, doch das ist immer situationsbedingt.
Am Gewässerboden angekommen , fangen als erstes die Pellets an sich aufzulösen.

Nach ca. einer halben Stunde haben sie sich vollständig aufgelöst und es ist so ein Futtersignal, um meinen Hakenköder herum entstanden.
Die kleingehackten Boilies geben aufgrund ihrer offenen Struktur den Duft besser ab als harte ganze Boilies. Oft finden sich Krebse und Weißfische am Platz ein; sie werden mit den kleingehackten Boilies und den Miniboilies
beschäftigt.

Von den Boilies haben die ganzen 18 er oder 20 er dann noch die beste Überlebenschance. Sollten auch die weggefressen sein, bleiben immernoch die Tigernüsse am Platz.
Sie sehen also mein Futter deckt verschiedene Phasen ab.
Je nach Beißverhalten der Fische legt man seine Ruten morgens und abends neu aus, bzw. füttert etwas nach.
Ich habe aber auch absolut keine Scheu davor meine Ruten, speziell die die mit Tigernüssen beködert sind mal ein bis zwei Tage am Platz liegen zu lassen, vorausgesetzt natürlich ich bin davon überzeugt, mit der Rute ist noch alles in Ordnung. angeln

Meine Tigernüsse koche ich übrigens in Wasser, in das ich zusätzlich etwas braunen Naturzucker gegeben habe.

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meinem Bericht ein paar Denkanstöße in bezug auf die richtige Köderwahl geben.
Vergessen sie nicht ; die beste Köderzutat ist immernoch das Selbstvertrauen.

In diesem Sinne viel Erfolg !
Christian Finkelde

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Ch. Finkelde / www. carpgate.de

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ArturO

Der Rhein als Hausgewässer ermöglicht es mir auf diverse Fried- und Raubfische zu angeln. Wenn ich nicht angle bin ich höchstwahrscheinlich im Kino oder genieße eine gute Folge meiner Lieblingsserien.
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5 Gedanken an “Karpfenköder

  1. Besucher


    :O für mich persöhnlich war das nichts neues, aber ich finde du hast recht das sich einige leute zu viel gedanken um den namen der köder machen als um seine wirksamkeit ( meine damit wie der fisch sie verdauen bzw welche nährwerte er daraus ziehen kann und wie das futter unter wasser arbeitet) das ist nach meier persöhnlichen erfahrung immer noch das entscheidende das ich für das jeweilige gewässer die richtiege zusammen stellung vom futter finde bzw es anpasse, leider gibt es immer noch leute die an das gewässer kommen und mit marken boilies angeben und meine sebstgerollten nur belächeln aber sich wundern warum ihre teuern klicker nix fangen :stupid:

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