Auf zu neuen Ufern – Fliegenfischen auf Forellen in Seen

„Lieber Schneider am Fluss als Kaiser am See“ – so lautet das Motto vieler Fliegenfischer. Dabei bietet das Fliegenfischen in Seen und Talsperren selbst für erfahrene Fischer eine Reihe von Herausforderungen. Es ist eine Überwindung, mit dem bescheidenen Aktionsradius des Fliegengeräts eine riesige Wasserfläche zu befischen. Macht man sich aber schon vor dem Angeltag ein paar Gedanken zu Gewässer und Gerät, wird man meist mit einem sehr schönen Erlebnis belohnt.

angeln

Ich mit Forelle aus einem See unweit meiner Heimstadt.

Die Vorbereitung macht’s:
In Bächen und Flüssen kann man mit einem Blick durch die Pol-Brille sagen, ob Fische am Platz sind oder nicht. Am See hingegen fischt man, zwar hoffentlich nicht im Trüben, aber doch blind. Es ist, wie eigentlich bei allen Angelarten, ratsam, sich vorher genügend Informationen zu holen, um überhaupt dort zu fischen wo die Fische sind…

Wichtig für Fliegenfischer sind:
Uferbeschaffenheit: Sind die Ufer verwachsen, bin ich am Werfen behindert.
Gewässerstruktur: Wo sind Flachbereiche wo ich in den See waten kann, wo die Kanten.
Sind Boote vorhanden? Nicht vergessen sich zu erkundigen ob man darauf auch fischen darf!

Hot Spots

Über Angelhändler in der Nähe des Gewässers bzw. Tourist-Info Points lassen sich meistens detaillierte Gewässerkarten beziehen, auf denen man die Grundstruktur ablesen kann.Besonderes Augenmerk sollte man auf Stellen wie Einmündungen von Bächen legen. Gerade hier finden sich meist zahlreiche und sehr große Forellen ein, um die frisch eingespühlte Nahrung zu nehmen.

Einmündung in einen See in Argentinien - Top-Stelle

Einmündung in einen See in Argentinien – Top-Stelle

Das Gerät

Da wir im See hauptsächlich mit Nymphen und Streamern fischen, ist es ratsam, das Gerät etwas stärker zu wählen. Ich persönlich fische gerne mit einer Rute der AFTMA Klasse 6. Nicht nur, weil ich optimistisch bin, dass mal eine Seeforelle beißt, sondern viel mehr darum weil sich beschwerte Köder (durchaus in Lachfliegen – Größe) leicht auf Distanz bringen lassen. Um ein Maximum an Wurfweite erzielen zu können, verwende ich eine WF Schnur. Sind die Ufer allerdings so bewachsen, dass man zu Rollwürfen gezwungen wird, ist eine DT Schnur vorteilhaft. Ich persönlich würde auf jeden Fall zu einer schwimmenden Schnur raten. Verwendet man dazu ein Vorfach mit einer Länge von ca. 250 cm hat die Fliege genügend Freiraum zum Absinken und lässt sich einfach werfen. Dazu hat man den Vorteil, dass man abends, wenn meistens in Seen die Fische zu steigen beginnen, leicht mal eine Trockenfliege anbieten kann. Sollte man gezwungen sein extrem tief fischen zu müssen, kann man immer noch einen sinkenden Schusskopf anbringen, vorausgesetzt man hat eine Schlaufe aus Gewebsschlauch am Ende seiner Wurfschnur angebracht. Hiermit ist man sehr flexibel, egal ob man das Vorfach, oder den Schusskopf wechselt.

Köder und Präsentation

Wie bereits erwähnt fischen wir hauptsächlich mit Nymphen oder Streamern. Die Farbwahl ist natürlich gleich wie immer (klares Wasser – dunkle Farben…..). Zu achten ist auf die Silhouette des Köders, sie sollte dem natürlichen Angebot ähnlich sein. In den Sommermonaten kann man in den Abendstunden den Forellen mit der Trockenfliege nachstellen. Sind Ringe an der Oberfläche zu erkennen, lohnt sich ein Versuch immer. Allerdings ist ein geschicktes Händchen in der Präsentation gefragt. Macht man einen steigenden Fisch aus, legt man die Fliege in seiner voraussichtlichen Fress – Route ab und hofft dass er annimmt…Nymphen und Streamer werden nach dem Auswerfen eingestrippt, wobei man verschiedene Wassertiefen absuchen sollte. Je nach Jahres- / Tageszeit werden unterschiedliche Tiefen von den Forellen bevorzugt.Noch zwei kleine Tipps zum Abschluss: Sehr effektiv ist das Fliegenfischen von einem (geeigneten) Boot. Auch hier sollte man sich auf die Uferbereiche und Kanten konzentrieren. Auch eventuell steigende Forellen lassen sich leichter ausmachen und erreichen.Eines soll auch noch gesagt sein: Fliegenfischen ist nicht sehr effektiv beim Versuch, „Tiefsee – Saiblinge“ aus 25 Metern Tiefe zu locken. Hier sollte man doch lieber zur Spinn- bzw. Schlepprute greifen…

Viel Erfolg
Tom

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