Das Angebot an Stahlvorfächern auf dem Angelmarkt heutzutage ist wirklich enorm. Man bekommt so ziemlich alle Arten an Stahlvorfächern angeboten, wenn man allerdings wie ich gerne mit maßgeschneiderter Ware fischt, kommt man um den Eigenbau nicht herum. Viele werden jetzt denken:“ Ach das ist nichts neues, einfach n bisschen Vorfachmaterial kaufen, Schlaufen legen und Quetschhülsen platt klopfen.“ Ganz so einfach möchte ich es mir diesmal nicht machen. Quetschhülsen sind zwar schon seit einiger Zeit auf dem Markt wirklich etabliert, aber sie haben auch ihre Macken. So braucht man zum Beispiel eine Spezialzange (zumindest wenn man der Industrie glauben schenkt) um die Hülsen 100% fest zu quetschen. Dennoch ist es eine Vertrauenssache. Wer einmal mit angesehen hat, wie sich so eine Hülse lockert und der am Ende der Schnur tobende (natürlich kapitale – was denn sonst) Fisch wieder in den Tiefen des Sees verschwindet, schwört den kleinen Quetschies ab. Ich möchte hier um das nochmals zu betonen, die althergebrachten Methoden ein Stahlvorfach zu machen nicht durch den Kakao ziehen oder sonst irgendwie schlecht machen, sondern einfach auf eine sehr praktische und wirklich gute Alternative hinweisen.
Die Materialien
- 7Strand(wie der Name schon sagt besteht es aus 7 Einzeldrähten) ist sehr weich, flexibel und geschmeidig. Bei starker Beanspruchung neigt es leider zum kringeln.
- Normaler nylonumantelter 7×7 Stahl
- Zange die zwischen den Spannbacken eine geeignete Form zum Quetschen der Hülsen hat.
- Arterienklemme, mit ihr lassen sich die Windungen machen.
- Twizzler oder Twizzling Stick (gleiche Funktion wie Arterienklemme)
- Quetschhülsen, dienen der Absicherung der Windungen
- Wirbel
- und Karabiner
Zur Herstellung
- Aller Dinge Anfang ist meistens die Entscheidung über die Länge des Stahlvorfachs. Ist dies geklärt, wird das Stahlvorfach zweimal durch die Öse des Karabiners oder des Wirbel gezogen (je nachdem von welcher Seite wir mit dem Stahlvorfach beginnen), so dass auf der einen Seite ein Ende von ca. 5-7cm übersteht.
- Die nächste Entscheidung die wir treffen müssen betrifft das Gerät. Arbeiten wir mit der Arterienklemme oder dem Twizzling Stick?!
- Wer auf absolut saubere Wicklungen wert legt, kommt um einen Twizzling Stick nicht herum. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, ähnlich einer Boilienadel aufgebauten Stick aus Stahl, welcher an seinem unteren Ende einen Bogen besitzt. Mit ihm lassen sich wirklich saubere und gerade Wicklungen durchführen.
- Wer sich für die Arterienklemme entscheidet, bekommt sehr feste und lineare Wicklungen, die aber meist überlappen oder nicht direkt nebeneinander sind.
- Gehen wir bei dem ersten Schritt mal davon aus sie entscheiden sich für die gängige Variante, die Arterienklemme. An das oben bereits beschriebene überstehende Ende klemmen sie nun ihre Arterienklemme. Nun straffen sie das Vorfach und lassen die Arterienklemme um die Vorfachachse rotieren.
- Dies machen sie so lange bis das komplette ehemals überstehende Ende auf der Hauptachse verzwirlt ist. Sollten noch ein paar Drahtfäden über stehen, schneiden sie diese entweder mit einer scharfen Schere ab, oder schieben sie einfach vom anderen Ende her eine Quetschhülse auf und ziehen diese direkt auf das abstehende Ende. Ein kurzer Druck und die Hülse sitzt fest. Achten sie darauf das nichts unterhalb der Hülse raussteht.
Dies kann auf die Schnur schädigen, bzw. zu Verwicklungen führen.
Das Gleiche machen wir nun auch von der anderen Seite, sollten sie allerdings Quetschhülsen verwenden, sollten sie diese gleich zu Anfang auf die Achse ziehen.
- Meistens gehen die ersten Wickelversuche schief, das sieht dann in etwa so aus.
- Von diesem Vorfach können sie getrost Abschied nehmen, bevor es im Drill ein Kapitaler tut.
- Alle Wicklungen lassen sich analog zu der obrigen Reihenfolge auch mit dem Twizzling Stick machen. Der Stick wird einfach in den Wirbel eingehängt und schon kanns losgehen. Wichtig erscheint hier noch das man unbedingt darauf achten muss, dass das überstehende Ende im 90° Winkel zu Hauptachse verdreht werden muss, sonst kommen schiefe Windungen heraus. Am besten sie halten bei den ersten fünf Wicklungen sowohl die Hauptachse als auch das überstehende Ende synchron. Danach richten sie das überstehende Ende wie oben beschrieben aus.
- Die Windungen mit dem Twizzler sehen wesentlich manierlicher aus als mit der Arterienklemme sind dafür aber auch etwas anspruchsvoller von der Fertigung her gesehen. Hier zu sehen sind Wicklungen mit einem 7×7 ummantelten Stahlvorfach.
- Auch hier gilt wie oben, zuerst doppelt einfädeln dann wickeln und das überstehende Ende unter einer Quetschhülse verschwinden lassen.
- Fast alle auf dem Markt befindlichen Rohmaterialien lassen sich so verarbeiten, manche besser manche schlechter. Wer besonders Wert auf ein geschmeidiges, wenn auch nicht ganz schlankes Stahlvorfach legt, ist mit Flexonit mehr als gut beraten. Preislich gesehen liegt dieses Material an der Obergrenze, aber durch den Eigenbau kann man sich durchaus den einen oder anderen Euro sparen.
drehen sich die Wicklungen nicht wieder auseinander,wenn sie unter Zug und Drehlast sind ?
Kaufe dier lie0ber ein Stahlvorfach vom Angelgescheft da hast du
Qualität.:-)