Der Further Wildgarten

Das Video mit Impressionen der Unterwasserbeobachtungsstation ist ab sofort in der Video-Sektion zu finden : Angelvideos

Das dieser Artikel auf einer Angelseite erscheint hat schon seine Bewandtnis. Zum einen bekommen wir laufend Anfragen wo die schönen Unterwasserbilder, welche man in unseren Bildergalerien bewundern kann aufgenommen wurden, und zum anderen hat nicht jeder Angler das Glück in seinem Angelleben einmal Barsche von knapp 50cm, Zander von fast einem Meter, Hechte über 1,20 Meter und viele andere kapitale Fische aus der Nähe zu bewundern. Diese besondere Attraktion hält die Kleinstadt Furth im Wald im Landkreis Cham für alle Naturliebhaber bereit. Die Einrichtung in der die visuellen Träume eines jeden Anglers und Naturfotographen Wirklichkeit werden nennt sich Further Wildgarten. Hier hat man die Möglichkeit mal einen ganzen Tag lang (oder länger, je nachdem) mit oder ohne Familie zu entspannen und sich dem Thema Natur und Umwelt zu widmen. Der Further Wildgarten wurde Anfang der Neunziger Jahre durch das Engagement eines einzelnen Mannes ins Leben gerufen. Das ca. zehn Hektar große Gebiet zeigt sehr ausführlich und anschaulich wie die Natur hier früher im unberührten Zustand aussah. Vor allem auf die kleinen Dinge legt der Besitzer Herr Stöckerl großen Wert. Wo kann der gewöhnliche Stadtmensch heute noch Feuersalamander in freier Natur sehen? Wo Ringelnattern und raubende Gelbrandkäferlarven?

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Zu den Highlights des Wildgartens zählen zweifelsfrei die aquatischen Lebensräume, die mit viel Liebe zum Detail geschaffen wurden. Als da wären zu nennen die Unterwasserstation (das eigentliche Highlight, welches mich Jahr für Jahr aufs neue anzieht und in seinen Bann schlägt) und das Froschlaichbecken, das natürliche Kanalsystem das sich durch den gesamten Wildgarten zieht, sowie einzelne Tümpel.

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In ihnen tummeln sich im Frühjahr massig Kaulquappen, Molch- und Libellenlarven. Wer die Geldbrandkäfer bei der Jagd auf Kaulquappen beobachten bzw. knipsen möchte, sollte von Anfang Juni bis Mitte Juli mal vorbei schauen.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind lebende Weidenhütten, mehrere Pflanzenkläranlagen, eine Windkraft- sowie eine Solaranlage, Specht- und Spinnenhöhlen, eine Hängebrücke, ein Bienenvolk das tiefe Einblicke durch eine Plexiglasscheibe erlaubt, ein Hornissenbaum, eine Eisvogelbrutwand, ein Irrgarten, diverse Naturpfade und ein wilder Biber und vieles mehr.

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Für alle die in Sachen Natur nicht so bewandert sind bietet Herr Stöckerl Führungen an. Beabsichtigt man eine Gruppenführung, so sollte dies vorher telefonisch bei Herrn Stöckerl angemeldet werden.

Die Station liegt am Stadtrand von Furth und ist gut mit dem Auto zu erreichen. Der Weg ist ausreichend beschildert. Sollte man jedoch einmal nicht weiter wissen, einfach mal einen Einheimischen fragen. JEDER kennt in Furth im Wald die Unterwasserstation und den Uli Stöckerl.

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Kontakt:
Ulrich Stöckerl
Tel.: 09973-2933
Weitere Infos finden sie unter www.wild-garten.de

> > Interwiev mit Herrn Stöckerl

Zu deiner Person

Wie alt bist du bzw. wann bist du geboren:

Ich bin Baujahr 1956 und somit 54 Jahre alt.

Wie bist du auf die Idee mit dem Unterwasserpark gekommen?

Das entwickelte sich eigentlich aus einer Schnapsidee, vor etwa 17 Jahren wollte ich die heimische Natur unter Wasser so beobachten können wie sie ist, nicht wie sie in den Aquarien immer dargestellt wird. Das war mein Ziel

Wie bist du bei der Planung vorgegangen?

Uff, zuerst einmal habe ich mir ein Grundstück gesucht und gepachtet, dann kamen die Behördengänge bis ich schließlich eine Genehmigung für den Bau hatte.

Wer hat dich unterstützt?

Keiner, denn selbst ist der Mann (ein flüchtiges Lächeln huscht über sein Gesicht)

Wie lange hat der Bau gedauert und wann war das Becken fertig?

Mit Planung und allem drum und dran hat es zwei Jahre gedauert. Der Bau selber dauerte ein Jahr lang, von August 89´ bis Sommer 1990 um genau zu sein.

Wie groß ist der Weiher? Also Liter bzw. m².?

Der Weiher ist ca. 800m², an der tiefsten Stelle misst er 2,5m. Er hat ein maximales Volumen von etwas unter 1.000.000. Liter.

Ist der Boden betoniert? Wie hast du die Schlammschicht am Boden reinbekommen?

Nein, der Boden besteht aus Naturmaterial. Es hat lange gedauert bis ich eine Stelle auf meinem Gelände gefunden habe, an dem sich das Wasser auf natürliche Art und Weise stauen lässt, ohne zu versickern. Die Schlammschicht entstand durch natürliche Sukzession.

Welche Fische hast du im Becken?

Weißfische, sprich Rotaugen, Rotfeder, Lauben, Döbel, Bitterlinge usw. An Räubern habe ich Hechte, Rapfen, Barsche und einen Zander.

Wie groß sind die Hechte? Wie viele hast du?

Der größte misst 1,2 Meter. Wie viele ich habe kann ich nicht genau sagen, da sie sich selbst vermehren und dann wieder reduzieren. Aber als festern Kern habe ich ca. 10 Hechte zwischen 50cm und 120cm, die Jungfische nicht mitgerechnet.

Was kostet der Eintritt?

2 Euro normal und mit Führung insgesamt 2,5 Euro

Wie viele Führungen machst du pro Jahr?

Durchschnittlich mache ich etwa 700 Führungen im Jahr.

Wie groß ist der gesamte Park?

Ca. 10ha

Bist du auch nebenher irgendwie engagiert im Umweltbereich?

Ja, ich betreibe aktiven Naturschutz, Umweltbildung und mit Hilfe meines Parks den so genannten sanften Tourismus.

Welche Qualifikationen oder Auszeichnungen hast du?

Meine bekanntesten Auszeichnungen sind wohl der Umweltschutzpreis des Landkreises Cham, die bayrische Umweltmedaille und ich bin staatlich geprüfter Naturführer

13/07/09

Weitere Interessante Adressen in Furth im Wald

Wer nicht nur an der Natur interessiert ist, der hat in Furth im Wald noch die Gelegenheit die Further Felsengänge zu begehen, bzw. an einer organisierten Führung teil zu nehmen. Hierbei handelt es sich um Felsenstollen aus dem Mittelalter. Das weite unterirdisch verzweigtes Netz diente früher als Kartoffel- und Bierkeller, als Katakombe und während des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzbunker. Danach wurden die Gänge mit Schutt aufgefüllt. Bis heute wurden noch nicht alle Gänge wieder freigelegt. Wer also auf mittelalterliche Entdeckungsreise gehen will, sollte hier mal vorbei schauen. Weitere Informationen finden sie unter http://www.furth.de/kultur/kultur_felsen/kultur_felsen.htm .

Apropos Mittelalter, eine weitere Attraktion der Stadt Furth im Wald ist, neben Zahlreichen Museen und dem berühmten Further Drachenstich (weitere Infos hier http://www.drachenstich.de/ ) der Flederwisch. Hierbei handelt es sich um ein originales Industriegebäude aus dem vorherigen Jahrhundert. In ihm kann der Besucher die Umstände betrachten unter welchen die Handwerker früher arbeiten mussten. Der Flederwisch beinhaltet eine Buchdruckerei, eine Schmiede und viele andere interessante Dinge. Kinder können dort übrigens Papier schöpfen. Mehr unter http://www.landkreis-cham.de/struktur/26/museen/flederwisch.asp .

Autor dieses Artikels
Profilbild

Pete

Geboren 1984, Grundschule, Gymnasium, Uni, Ausbildung, Jagdschein, Fischereiaufseher, Jagdaufseher, Standaufsicht usw. Seit 2009 im Qualitätsmanagement einer Firma für Biosensoren/Schnelltests
Erste Angelschritte im Jahr 1990
Partner
www.angler-oase.de
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